Now (Doku) (Bundesstart)

Wann?
26/08/2021 — 07/09/2021, 17:00 — 21:00 Uhr

Wo?
sweet Sixteen Kino im Depot, Immer­mann­straße 29, 44147 Dortmund


Vorführungen:

  • Do, 26. August 2021 – So, 29. August 2021 um 17:00 Uhr
  • Di, 31. August 2021 um 21:00 Uhr
  • Mi, 1. September 2021 um 20:30 Uhr
  • Do, 2. September 2021 – So, 5. September 2021 um 18:45 Uhr
  • Mo, 6. September 2021 um 18:45 Uhr
  • Di, 7. September 2021 – Mi, 8. September 2021 um 17:00 Uhr

Now

„If you fail, we will never forgive you!“ Zornig appel­liert die Gene­ra­tion junger Klima­re­bellen an die Vernunft der Erwach­senen und macht 2019 zum Jahr ihres Protests: Unser aller Zukunft ist bedroht durch die globale Erwär­mung. Das Pariser Klima­ab­kommen von 2015? Eine hohle Phrase, wenn es nach ihnen geht! Die schwe­di­sche Schü­lerin Greta Thun­berg steigt zur Leit­figur einer welt­weiten Bewe­gung auf, die mit zivilem Unge­horsam, Streiks und Demos die breite Öffent­lich­keit wach­rüt­telt und rasant an Einfluss gewinnt. Endlich horchen auch die Regie­rungen auf. Regis­seur Jim Rakete befragt einige der promi­nen­testen Gesichter der Klima­re­bel­lion nach ihren Motiven. Er steckt uns dabei mit ihrer unge­heuren Energie und ihrem Wissens­durst an. Ihre Ziele haben sie alle klar vor Augen. Denn was immer auch geschehen muss: Es muss jetzt geschehen!

Auch wenn durch die Covid19-Pandemie das Thema Umwelt und die drohende Klima­ka­ta­strophe etwas aus dem Blick­feld geraten ist: Das Problem ist ebenso aktuell wie vor einem Jahr, als die „Gene­ra­tion Greta“ mit Schul­streiks, Groß­demos und spek­ta­ku­lären Aktionen von sich reden machte. Zur Erin­ne­rung: Welt­weit und in großer Zahl protes­tierten junge Leute für eine Ände­rung der Umwelt­po­litik und für die Umset­zung der Beschlüsse des Pariser Klima­ab­kom­mens 2015. Doch neben Greta Thun­berg gibt es noch viele andere junge Leute, die ihr Leben dem Kampf für eine bessere Umwelt gewidmet haben, die viel­leicht weniger bekannt sind als die Schwedin, aber nicht weniger engagiert.

Sechs von ihnen stellt Jim Rakete vor: Luisa Neubauer ist das Gesicht der Fridays for Future in Deutsch­land. Felix Fink­beiner grün­dete schon als Kind die Initia­tive „Plant for the Planet“. Die briti­sche Autorin und Wissen­schafts­jour­na­listin Zion Lights enga­gierte sich schon früh bei „Extinc­tion Rebel­lion“. Vic Barrett kommt aus New York und gehört zu einer Gruppe von Umwelt­re­bellen, die als Youth v. Gov gegen den Staat USA klagt. Marcella Hansch arbeitet an Systemen, mit denen sich der menschen­ge­machte Müll aus den Welt­meeren besei­tigen lässt, und hat mit „Pacific Garbage Scree­ning“ eine gemein­nüt­zige Orga­ni­sa­tion dafür gegründet. Nike Mahl­haus ist eine deut­sche Umwelt­schüt­zerin und Spre­cherin für „Ende Gelände“, ein ebenso einfalls­rei­cher wie radi­kaler Zusam­men­schluss von Gegnern des Kohleabbaus.

Jim Rakete spricht mit ihnen allen, er zeigt sie bei Protest­ver­an­stal­tungen und vor allem in ihrem privaten Umfeld. Wie kamen sie dazu, schon als Kinder und Jugend­liche aktiv zu werden und sich für die Umwelt zu enga­gieren? Warum haben sie sich dafür entschieden, Akti­visten zu werden? Was hat sie dazu bewegt, und wie moti­vieren sie andere? Felix Fink­beiner ist jetzt 23 Jahre alt und wurde schon als Zehn­jäh­riger aktiv. Mit seiner Bewe­gung „Plant for the Planet“ sorgt der junge Wissen­schaftler dafür, dass zerstörte Wälder wieder aufge­forstet werden. Ähnlich wie die übrigen Inter­view­partner zeichnet er sich durch sein Enga­ge­ment, seine extreme Ernst­haf­tig­keit und durch seinen Opti­mismus aus.
Allen gemeinsam ist außerdem der Projekt­ge­danke. Da gibt es keine persön­li­chen Eitel­keiten, man arbeitet ganz selbst­ver­ständ­lich im Team. Während Marcella Hansch den Weg ins Unter­neh­mertum wählte, um für ihre Ziele zu kämpfen, arbeiten Nike Mahl­haus und andere Akti­visten von „Ende Gelände“ ständig am Rand der Ille­ga­lität. Mit ihren Aktionen im und um den Hamba­cher Forst wurden sie bundes­weit bekannt. Zusätz­lich zu den jungen Akti­visten kommen weitere Stimmen zur Sprache, unter anderen Patti Smith, Wim Wenders. Greta Thun­berg tritt eben­falls in Erschei­nung, aller­dings eher am Rande. Insge­samt zeigt Jim Rakete einen reprä­sen­ta­tiven Quer­schnitt durch die Klima-Bewe­gung, die sich als sehr viel­fältig und flexibel präsen­tiert. Auch wenn er selbst nicht in Erschei­nung tritt, wird doch der Appell­cha­rakter seines Films deut­lich. Die Sympa­thien liegen eindeutig auf der Seite der Klima-Aktivisten.

Junge Leute hatten und haben es niemals leicht. Noch vor wenigen Jahren hieß es, die Jugend würde sich zu wenig poli­tisch enga­gieren, und nun enga­giert sie sich und kann es doch nicht richtig machen. Die Gene­ra­tion Greta musste sich Aufmerk­sam­keit und Zuwen­dung von Seiten der Öffent­lich­keit hart erkämpfen. Von Poli­tik­ver­dros­sen­heit kann bei diesen kämp­fe­ri­schen jungen Leuten jeden­falls keine Rede sein. Jim Rakete gibt ihnen die Aufmerk­sam­keit, die ihnen zusteht.
Gaby Sikorski (Programmkino.de)

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