Brechtener Niederung soll für Wirtschaftsflächen geopfert werden: Drei Konferenzen und nichts dazugelernt?

Drei Konferenzen hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund nun durchgeführt, um die befürchteten Engpässe bei der Flächenentwicklung zu diskutieren. Mit einer hochrangigen Besetzung aus Verwaltung, Wirtschaft, Handwerk, Politik, Umwelt- und Klimaschutz wurde beraten, wie die Ansiedlung neuer Betriebe in Dortmund auch in Zukunft gelingen kann. Dabei wurden drei potenzielle Flächen diskutiert, die eine allenfalls mäßige Wertung in einem von der Stadt beauftragten Gutachten bekommen haben.

Hartmut Koch, Vertreter des Klimabündnis im Klimabeirat:

“Der Klimabeirat brachte es mit seiner Empfehlung auf den Punkt: „Keine Ausweisung von neuen, großflächigen Wirtschaftsflächen für eine angebotsorientierte Ansiedlungspolitik“1).

Dann zieht die Wirtschaftsförderung ein Gebiet aus dem Hut, dass nur eine miserable Wertung im Gutachten bekommt und nahezu sämtlichen Beschlüssen des Rates zur Landschaftsplanung, zum Klimaschutz, zum Stadtklima und zur Inanspruchnahme von Freiflächen diametral entgegensteht.

Damit wird nicht nur das Vertrauen von Klima- und Umweltverbänden in einen echten Dialog zerstört, sondern auch dokumentiert, dass die Wirtschaftsförderung immer noch mit Rezepten von vorgestern arbeitet und gar nicht daran denkt, sich zeitgemäß neu zu orientieren. Wir finden das nur noch peinlich.

Die Richtung muss eine andere sein: Sicherung bestehender Gewerbeflächen für neue Betriebe, kleinteiliges Flächenmanagement, Innenraumverdichtung, Nutzungsstapelung, Urbane Produktion und Smart Factory sowie interkommunale Zusammenarbeit sind hier die neuen alternativen Konzepte.”

1) Quelle: Gremieninformationssystem, DS 32084-23

Pläne für die Brechtener Niederung (Quelle: Stadt Dortmund)

Was können und sollten wir beachten, wenn wir als Engagierte mit anderen über den Klimaschutz kommunizieren?

Psychologisch begründete Kommunikation für Engagierte – ein Impuls der Verhaltenstherapeutin Dipl.-Psych. Bettina Bicknese

Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, dass Ihre Freiheit oder Ihre Auswahlmöglichkeiten eingeschränkt werden? Dieses Gefühl, bekannt als Reaktanz, ist ein weit verbreitetes psychologisches Phänomen, das uns oft dazu antreibt, uns gegen wahrgenommene Einschränkungen zu wehren und unsere Autonomie wiederherzustellen.

Reaktanz kann oft als Hindernis auftreten, insbesondere in Bereichen wie Verhaltensänderung und Überzeugungsarbeit. Aber es ist auch ein kraftvoller Hinweis auf unsere Unabhängigkeit und unsere Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen und unseren eigenen Weg zu gehen.

Hier nun das pdf von Psychologin Bettina Bicknese von den Psychologists for Future vom Klimadialog am 9.3. in der Pauluskirche. Es zeigt, wie wir unser Verständnis der Reaktanz nutzen können, um effektiver zu kommunizieren, zu überzeugen und Veränderungen herbeizuführen. Dies ist nicht nur, aber gerade für die Engagierten wichtig zu wissen, die sich im Diskurs über den Klimaschutz und andere wichtige Themen mit unterschiedlichen Menschen befinden.


Herzliche Einladung zum März-Plenum und Jahreshauptversammlung am 7.3., 18 Uhr, Pauluszentrum (Online-Teilnahme auch möglich)

Das PLENUM, das diesmal zugleich Jahreshauptversammlung ist, findet am DONNERSTAG, 7. März als Hybridsitzung im Pauluszentrum, Kirchenstr. 25a um 18:00 Uhr statt. Zoom-Link: siehe unten.

Wir freuen uns auch über die Teilnahme von Interessierten, die keine Mitglieder sind.

Neu dabei oder lange nicht dabei gewesen? Komme gerne schon ab 17.45 Uhr für eine kleine Einführung in unsere Strukturen und deine Fragen :).


Im Koordinierungskreis wurde folgender Vorschlag für die Tagesordnung abgestimmt. Ergänzungen gerne per Mail oder zu Beginn des Plenums.

Weiterlesen: Herzliche Einladung zum März-Plenum und Jahreshauptversammlung am 7.3., 18 Uhr, Pauluszentrum (Online-Teilnahme auch möglich)

Schnelleres Handeln im Klimaschutz nötig – Klimadialog zeigt Handlungsbedarf auf

Auf einem mit 150 Teilnehmenden gut besuchten Klimadialog in der Pauluskirche diskutierten am 9. November Politiker*innen verschiedener im Rat vertretener Parteien, wie Klimaschutzmaßnahmen in Zukunft schneller und effektiver durch die Verwaltung der Stadt Dortmund umgesetzt werden können. Das Umweltamt hatte Mitte September auf eine Anfrage von Fridays for Future mitgeteilt, das Ziel der Klimaneutralität 2035 der Stadt könne nicht eingehalten werden. Dies sorgte für scharfe Kritik in der Klimaschutzgerechtigkeitsbewegung.

Die Diskussion auf dem Podium der Veranstaltung zeigte, dass auch die Politik in Dortmund vielfach unzufrieden mit der schleppenden Umsetzung wichtiger Maßnahmen ist. Dies stände im Widerspruch zum vorrangigen Stellenwert, den der Klimaschutz haben müsse. Impulse, die die Diskussion belebten, kamen von Fridays for Future, von der Gewerkschaft ver.di, aus der Dortmunder Landwirtschaft und von der BürgerEnergie eG.iG. Zudem wurde das bürgerschaftliche und zivilgesellschaftliche Engagement in Dortmund, hinter dem viele einzelne Akteure wie Organisationen stehen, gelobt.

Das Klimabündnis, das zu der Veranstaltung eingeladen hatte und sie moderierte, schlug weitere Klimadialoge vor, zu denen auch der Oberbürgermeister, die Dezernent*innen wie die Vorstände städtischer Unternehmen eingeladen werden. Bürgerinnen und Bürger sollen die Möglichkeit haben, im direkten Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik, Wirtschaft und Verwaltung Maßnahmen des Klimaschutzes in Dortmund zu diskutieren und Vorschläge einzureichen.

Auf dem Bild von links: Katrin Lögering (die Grünen), Veronika Rudolf (SPD), Utz Kowalewski (Linke), Tom Brieden (Die Partei) und Friedrich Laker (Moderator, Sprecher Klimabündnis) – Foto: Malik Pätzold