Wie wird Dortmund widerstandsfähiger gegen zunehmende Hitzewellen? Das Projekt Data2Resilience brachte Wissenschaft, Stadtverwaltung und Bürger*innen zusammen, um gemeinsam Antworten zu finden. Die Abschlussveranstaltung fand am Donnerstag in der Werkhalle des Union Gewerbehofs statt.

(Klimaatlas Dortmund, Snapshot vom Dashboard)
Innovative Maßnahmen für mehr Lebensqualität
Data2Resilience ist ein Gemeinschaftsprojekt der Ruhr-Universität Bochum und der Leibniz Universität Hannover, gefördert vom ICLEI Action Fund 2.0 (hinter dem Google steckt). Ziel war es, datengestützte Dienste und Maßnahmen zu entwickeln, die Dortmunds Widerstandsfähigkeit gegenüber extremer Hitze stärken. Die Daten helfen, gezielte Klimaschutzmaßnahmen zu planen, etwa wo Straßenbäume besonders wirksam wären oder wie sich Dachbegrünung und Wasserflächen auf das Mikroklima auswirken.
Herzstück: Das stadtweite Klimamessnetz
Das Herzstück von Data2Resilience ist ein flächendeckendes, hochmodernes biometeorologisches Sensornetzwerk mit 80 Wetterstationen an 76 strategisch ausgewählten Standorten. Die Stationen messen rund um die Uhr Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind, Strahlung und Niederschlag – alle fünf Minuten werden die Daten aktualisiert und liefern so ein präzises, aktuelles Bild der klimatischen Situation in Dortmund. Die Daten fließen in einen Zentralrechner und sind über ein interaktives Dashboard für alle Bürger*innen und Fachleute der Verwaltung zugänglich, Sie wurden bereits für mehrere wissenschaftliche Fallstudien genutzt.
Mitmachen erwünscht: Bürger*innen gestalten das Stadtklima mit
Das Projekt lebte vom Engagement der Dortmunderinnen. In Klimakomfort-Laboren, Sensation Walks und Crowdbike-Kampagnen konnten Bürgerinnen die Mikroklimata der Stadt selbst erleben und ihre Erfahrungen teilen. Auch jetzt gibt es noch Möglichkeiten zur Online-Beteiligung: Auf der Klimamap können Orte markiert werden, die als besonders angenehm oder belastend empfunden werden. Die (anonymen) Rückmeldungen fließen direkt in die Entwicklung eines hitzeresilienteren Dortmunds ein.
Nachhaltige Infrastruktur und Perspektiven
Geplant ist noch die Integration eines meteorologischen Vorhersagemodells, sodass die Hitzesituation für mehrere Tage im Voraus eingeschätzt werden kann. Die Sensoren und die Backup-Infrastruktur werden noch bis 2027 von DoData, einer Tochtergesellschaft der DEW21, betreut. Parallel laufen Gespräche, wie die Messstrukturen vor dem Hintergrund der Haushaltssituation danach in die städtische Zuständigkeit überführt werden können. Zudem ist die Integration der Klimadaten in das Dortmunder OpenData-Angebot vorgesehen, um eine langfristige und transparente Nutzung sicherzustellen.
Links zur Vertiefung:
Projektseite: https://dashboard.data2resilience.de/ (dort werden demnächst die Projektergebnisse veröffentlicht)
Dashboard mit aktuellen Klimadaten: https://dashboard.data2resilience.de/
Bürger*innenbeteiligung via Klimamap: https://d2r.klimamap.de/
OpenData-Angebot Dortmund: https://open-data.dortmund.de/explore/dataset/klimasensoren-messdaten/information/

(Dortmunder Klimamap: angenehme und belastende Orte)