VCD: Autoprämie ist keine Lösung – Faktencheck des VCD.

Warum Kaufprämien für Autos keine Lösung sind – und was stattdessen nötig ist

Lautstark fordert die Autoindustrie, dass der Staat den Kauf von Autos mit Steuergeldern fördert. Der unter der Corona-Pandemie leidende Absatz soll wieder angekurbelt und die Beschäftigung in der Branche gesichert werden. Das Wort „Abwrackprämie“ wird tunlichst vermieden. Stattdessen ist von einer Innovations- oder Startprämie die Rede. Doch wie schon 2009 geht es im Kern darum, …  weiterlesen

300 Radfahrende testen neuartigen Radfahrstreifen

Foto: Sebastian Peter

Über 300 Radfahrende haben am Dienstag eine Testfahrt auf einer sogenannten Pop-up-Bikelane auf dem Heiligen Weg in Dortmund gemacht. Bei einem solchen vorübergehend angelegten Radweg wird der gesunkene Autoverkehr in der Corona-Krise genutzt und ein Fahrstreifen einer mehrstreifigen Straße in einen Radfahrstreifen umgewandelt und mit Leitkegeln vom Autoverkehr getrennt.

„Von 17 Uhr bis 18 Uhr war der Heilige Weg mit dem Fahrrad entspannt und sicher befahrbar“, meint Peter Fricke von Aufbruch Fahrrad Dortmund und VeloCityRuhr und ergänzt: „Selbst Kinder, die den Heiligen Weg normalerweise gar nicht befahren können, waren angstfrei dort unterwegs und hatten sichtlich Spaß an dem tollen Streifen.“ Die Straße sei ein Beispiel für die ungleiche Flächenverteilung in der Stadt: Es gebe vier Fahrstreifen für den fahrenden Autoverkehr und in den meisten Bereichen zusätzlich zwei weitere Streifen für parkende Autos. Insgesamt stünden mehr als 16 Meter für den Autoverkehr zur Verfügung, während Radfahrende auf nur 1,20 m schmalen Schutzstreifen von fahrenden und parkenden Autos in die Zange genommen würden.

„Viele vierstreifige Straßen in Dortmund sind überdimensioniert, dort würde ein Fahrstreifen pro Richtung eigentlich ausreichen“, so Sven Teschke von Aufbruch Fahrrad Dortmund, „und in der Corona-Krise gilt das wegen des stark zurückgegangenen Verkehrs natürlich umso mehr.“ Gerade in solchen Straßen entsprächen die Radverkehrsanlagen oft nicht den heutigen Anforderungen oder fehlten ganz.

Ein Bündnis aus zwölf Fahrrad- und Umweltverbänden hat darum in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister vorgeschlagen, für die Dauer der Corona Krise an einigen mehrstreifigen Straßen temporär einen Fahrstreifen für den Radverkehr zu nutzen. Dazu habe man eine Liste von Vorschlägen vorgelegt, bei denen die Umsetzung ganz besonders einfach sei. Neben dem Heiligen Weg sind das die Hohe Straße, die untere Ruhrallee und der Straßenzug Treibstraße/Grüne Straße/Steinstraße. Zu dem stetig wachsenden Bündnis gehören auch die örtlichen Gliederungen von ADFC, VCD, BUND und NABU sowie die Parents for Future Dortmund.

„Der erste Test am heutigen Tag ist positiv verlaufen“, so Werner Blanke vom ADFC Dortmund. Nun gehe es darum die Erfahrung zu nutzen. Für Blanke ist klar: „Das war nicht nur eine Demonstration, sondern es geht darum, Dinge auch tatsächlich umzusetzen.“

Fotos der Aktion auf der Seite von VeloCityRuhr

Quelle: Pressemitteilungvon zur Aktion am 12.05.2002

Naturschutzverbände warnen vor Weiterbau der OWIIIa / L663n von Asseln nach Unna

Ökologisch und ökonomisch fatal und anachronistisch

Die Dortmunder Naturschutzverbände BUND, NABU und LNU kritisieren scharf die beabsichtigte Übernahme der Planungskosten für die L 663n durch die Stadt Dortmund.

Sie wenden sich weiterhin entschieden gegen den Weiterbau der Landesstraße L 663n (OW IIIa) nördlich der Ortsteile Asseln und Wickede, da hierdurch der größte zusammenhängende Freiraum im Dortmunder Osten mit dem geringsten Verkehrslärm in ganz Dortmund zerschnitten würde. 
An der Stadtgrenze würde die Trasse ein Feuchtgebiet am Rande des Naturschutzgebiet Wickeder Ostholz zerstören, das mit dem neuen Landschaftsplan um den Pleckenbrinksee erweitert wird. Ebenso würde die Trasse das neue Naturschutzgebiet „Wickeder Holz“ tangieren und einen wichtigen Naherholungsraum für die Bewohner des Wohngebietes Hohenbuschei und der Ortsteile Asseln und Wickede zerschneiden.

Auch verkehrlich ist der Nutzen dieser Straße äußerst fraglich. Der Neubau hätte kaum Entlastungen auf dem Hellweg zur Folge, auf dem der Verkehr eher rückläufig ist. Auf der neuen vierspurigen Straße sind bis zu 23.000 Fahrzeuge pro Tag prognostiert. Auf dem Hellweg würden über 12.000 Fahrzeuge (bei jetzt 15.000 Fahrzeugen) verbleiben. Unerwünschter Nebeneffekt: Die Straße würde zusätzlichen Verkehr auf den Borsigplatz lenken, wo erst kürzlich eine Umweltspur eingerichtet wurde. Ein fatales Signal in Zeiten der Klimakrise.

Die Planung feiert im Übrigen ein trauriges Jubiläum. Vor 100 Jahren hatte der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (heute Regionalverband Ruhrgebiet) die ersten Überlegungen für ein gitterartiges Netz von Schnellstraßen im Ruhrgebiet. Die meisten Straßen davon sind gebaut. Die OWIIa ist ein letztes Relikt aus der Zeit der Industrialisierung und passt nicht mehr in die heutige Zeit.

Die Naturschutzverbände fordern, die Planung endlich aufzugeben und das Geld für den Klimaschutz und die Förderung des Radverkehrs und des ÖPNV einzusetzen.

  • Thomas Quittek (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland – Kreisgruppe Dortmund)
  • Dr. Kristof Hennies (Naturschutzbund Deutschland – Stadtverband Dortmund)
  • Dr. Hans-Dieter Otterbein (Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz, Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt)

Für Rückfragen: Thomas Quittek (Tel. 0175–7738132)

Quelle: Pressemitteilung, Dortmund, 15.5.2019

Die Klima- und Tierrechtsbewegung in und nach der Corona-Krise

Der folgende Beitrag von Janina Schweitzer (Animal Rights Watch) geht auf verschiedene Aspekte der Klima- und Tierrechtsbewegung in der Corona-Krise ein. So werden psychologische und soziologische Aspekte beleuchtet und wissenschaftliche Erkenntnisse zur Entstehung des Corona-Virus und anderer Zoonosen erläutert:

Die Klima- und Tierrechtsbewegung in und nach der Corona-Krise

Weitere Informationen unter: https://www.ariwa.org/zoonosen/